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Kirche

Kirche und Ostern:

OsterhaseDas Osterfest in der Kirchengeschichte:

 
 

Obwohl das Osterfest mittlerweile die wichtigste Festivität in der christlichen Kirche darstellt, wird man bezüglich der geschichtlichen Hintergründe dieses Festkreises nicht auf eine Lehre oder Anweisung Jesu zurückgreifen können, denn das Osterfest wie wir es kennen, war zu Zeiten der christlichen Urkirche unbekannt.


 
 

Ursprünglich orientieren sich die Christen, die von der römischen Kirche wegen ihrer analogen Bräuche und Feste als Zweig der jüdischen Tradition angesehen wurden, an der jüdischen Passafeier. Diese wiederum führt man inhaltlich auf das letzte Abendmahl von Jesus und den Jüngern zurück, jeden Sonntag wurde damals an Jesu Tod gedacht. So hatte die christliche Urgemeinde keinerlei Vorschriften, welche es in Bezug auf die Ausübung des Osterbrauchs zu beachten galt. Die österliche Fastenzeit der Urchristen, die im übrigen zum damaligen Zeitpunkt lediglich eine Woche dauerte, war situationsbedingt und freiwillig einhaltbar, musste aber nicht eingehalten werden. Sie diente der Überwindung von Krankheiten oder Erfahrung geistiger Vollmacht und wurde unter der Leitung von Gottes Geist durchgeführt. Dies änderte sich mit der Einführung der Staatskirche. Durch sie wurde das geistige Leben der christlichen Gemeinde genormt und standardisiert, was zur Folge hatte, dass unter den Christen auch innergemeindlich Meinungsverschiedenheiten auftraten, denn einige Anhänger wollten ihre alten Traditionen wahren.

 
 

Man begann nach einiger Zeit auch, die jüdische Glaubensgemeinde zu verfolgen, verbot ihnen die Ausübung ihrer Bräuche und Feste und so begannen viele Christen, sich vom Judentum ein für alle mal abzusondern – hierbei spricht man im Allgemeinen auch von „Judaismus“. Dies brachte auch die vermehrte Orientierung an heidnischen Traditionen und die Inkulturation heidnischer Bräuche und Sitten in die bisher gefeierten, jüdischen Festtage der neutestamentlichen Urkirche. Durch die Verbindung des jüdischen Passafestes, an dem wie schon erwähnt dem letzten Abendmahl – daher dem Tod und dem Leid - gedacht wurde, und heidnischen Fruchtbarkeitsfesten, bei denen mehr die Freude im Vordergrund stand, entstand um die Zeit von Sixtus Ι um 115 nach Christus ein vollkommen neues Ritual… unser allseits bekanntes Osterfest.

 
 

Diese Veränderungen führten zu vielen und fast drei Jahrhunderte andauernden Streitigkeiten, zum einen zwischen Juden und Christen, denn beide Parteien wollten in ihren Glaubensinhalten in Bezug auf die staatlichen Regelungen in Rom anerkannt werden. Außerdem war es den Christen nicht mehr recht, ihr Osterfest nach dem Datum des jüdischen Passas richten zu müssen. So kam es, dass im Jahre 325 beim Konzil von Nicäa das Osterfest anerkannt wurde und jüdische Festivitäten, wie beispielsweise das Passafest, exkommuniziert wurden. Aber nicht nur das, auch ein neues Datum zur Errechnung des Osterfests wurde beschlossen: Es sollte der erste Vollmond des Jahres nach julianischem Kalender, welcher zur Frühlings - Tag und Nachtgleiche beginnt, sein. Daraus lässt sich errechnen, dass das christliche Osterfest immer auf Freitag bis Sonntag fällt, wohingegen das jüdische Passafest zwar auf Montag, Mittwoch, Freitag oder Samstag, jedoch nie auf einen Sonntag fallen kann. Dies sollte aus christlicher Sicht ein weiterer Ausdruck der endgültigen Abspaltung gegenüber der jüdischen Tradition sein. Nach diesem Datum der Errechnung des Osterfests richten wir uns auch heute noch. Unser Osterfest kann also frühestens am 22. März und spätestens am 25. April stattfinden.

 
 

Auf der anderen Seite begannen auch „Quartodecimani“ (lateinisch für „die vom vierzehnten“), die urchristlichen Glaubensanhänger, und neue Christen über ihre Glaubensinhalte zu streiten. Hierbei ging es vorrangig um den neuen Glaubensinhalt des Osterfests, welcher von der jüdischen Tradition des Fastens und der Erwartung bei den neuen Christen mit heidnischen Traditionen des Gedenkens, der Zuversicht und der Auferstehung vermischt wurde und das Osterfest daher eine vollkommen neue Bedeutung zugesprochen bekam. Aber nicht nur der Glaubensinhalt des Osterfests an sich veränderte sich, auch die Ausübung durchlebte einen großen Wandel. Einerseits wurden auch zahlreiche heidnische Bräuche in den christlichen Osterfestkreis miteinbezogen – beispielsweise das Osterei, das Osterfeuer, Osterräder, etc. – andererseits reformierte die Kirche durch die Vorgaben viele verschiedene Sitten, wie beispielsweise das Fasten. Dies dauerte von nun an nicht mehr sieben Tage, sondern wurde auf vierzig Tage ausgeweitet.

 
 

So ist das heutzutage wichtigste christliche Fest – der Osterfestkreis – ein mehr oder minder zusammen gewürfeltes Potpourri verschiedenster Traditionen, welche sich im Laufe der Zeit in der Gesellschaft manifestiert haben. Schade ist jedoch, dass, obwohl besagtes Fest für uns Christen so wichtig ist, kaum jemand über die eigentliche Geschichte des Osterfests Bescheid weiß. Das Osterfest wird selbstverständlich von der gesamten Christenheit gefeiert – also katholische, evangelische und orthodoxe Kirche - wobei man allerdings auch hier einige charakteristische Definitionen zuordnen kann: